Kaninchen-Infos

- Woher?

Woher die Kaninchen holen?

Es gibt viele Möglichkeiten, an Kaninchen "heranzukommen". Nicht jede ist allerdings zu begrüßen.


Zoohandlung

Grundsätzlich ist von einem Kauf aus der Zoohandlung abzuraten.
Auch Mitleidskäufe sollten nicht getätigt werden, es kommen doch nur wieder Tiere nach.
Viele Tierfreunde können es nicht mit ansehen, wie die Tiere in Zoohandlungen gehalten werden und "befreien" aus Mitleid eines oder zwei der Tiere.
Leider ist das genau der falsche Ansatz.

Eine Zoohandlung ist lediglich auf den Gewinn aus, den sie an den Tieren erzielen, d.h., sobald Tiere verkauft werden, kommen immer wieder welche nach. Somit entwickelt sich ein nicht endender Teufelskreis, unter dem nur die Tiere leiden.


Haltung in Zoohandlungen

Viele niedliche, putzige Kaninchenbabys sitzen in meist viel zu kleinen, offenen Glaskästen und sollen zu hohen Preisen verkauft werden.
Eine volle Schüssel getreidehaltiges Trockenfutter steht i.d.R. auch noch bereit.


Woher stammen die Kaninchen?

Zoohandlungen beziehen ihre Tiere meistens über Vermehrer, unseriöse "Züchter" und teilweise aus ungewollten Schwangerschaften oder "Kinderzimmerschwangerschaften", wo verantwortungslose Eltern den Kindern erlauben, "einmal Babys" zu haben, weil sie ja "sooo süß" sind und dann weiß man plötzlich nicht, wohin mit den Tieren.

Sie kaufen die Tiere für ca. 10 Euro und verkaufen sie dann teuer weiter, die dann oft auch als "Edelzucht"-Tiere deklariert werden, um dem Käufer eine tolle Herkunft und Haltungsbedingungen vorzugaukeln.

Die viel zu jungen Babys werden oft schon mit 5-6 Wochen der Mutter entrissen und von den Geschwistern getrennt.
Ein Kaninchen sollte nicht vor der 10.-12. Lebenswoche vermittelt werden. Diese Zeit braucht das Kleine, um sich von der Mutter entwöhnen und Sozialverhalten lernen zu können.

Oftmals begleiten die Kleinen auch Krankheiten, Makroparasiten (z.B. Haarlinge, Milben) Ekto- oder Endoparasiten (z.B. Kokzidien), die dann gleich behandelt werden müssen.
Zoohandlungen kümmern sich diesbezüglich überhaupt nicht um die Tiere.
Kranke Tiere werden nicht zum Tierarzt gebracht, teilweise verenden sie sogar qualvoll. Für die Zoohandlung finanziell kein großer Verlust, da TA-Kosten den "Einkaufspreis" übersteigen würden. Der Aufwand ist ihnen das nicht wert, denn es kommen ja sowieso wieder Tiere nach.
Diese Tierquälerei sollte man auf keinen Fall unterstützen!


Kosten für ein Tier aus der Zoohandlung

Die Preise liegen zwischen 30 und 60 Euro pro Kaninchen.
Hinzu kommen dann noch Kastrationskosten für die männlichen Tiere.
(diese betragen noch mal um die 50 Euro, die zum "Kaufpreis" dazukommen.)


Kompetenz der Verkäufer

Die Verkäufer haben meist keinerlei Erfahrung mit den Tieren, es werden zwar männliche und weibliche Tiere getrennt, aber darauf verlassen sollte man sich nicht unbedingt.

Sie empfehlen das "absolut gute und wichtige Premiumfutter Xy", das Getreide enthält und kein Kaninchen braucht, sondern dem Tier mehr schadet als alles andere.
Der viel zu kleine Käfig wird dann auch noch aufgeschwatzt, weil der natürlich absolut ausreichend für zwei Kaninchen sei.
Noch ein Salzleckstein und Joghurtdrops zum Naschen dazu und die Kaninchen werden auf ewig glücklich sein.


Aus diesen Gründen ist ein Kauf in der Zoohandlung nicht zu empfehlen.
Es mag evtl. auch Ausnahmen geben. Leider ist mir keine Zoohandlung bekannt, die diesbezüglich kompetent ist.



Züchter

Man kann sich natürlich auch an einen kompetenten Züchter wenden, wenn man sich Kaninchen holen möchte.

Manch einer mag bestimmte Wünsche haben oder hat vielleicht Vorlieben für eine bestimmte Rasse.
Hierbei ist es allerdings wichtig, das Tier bei einem guten, erfahrenen Züchter zu holen.

Woran erkennt man einen guten Züchter?

Bei einem guten Züchter sollte das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen.
Der Züchter sollte die Tiere nicht als "Gebärmaschinen" missbrauchen, die weiblichen Tiere sollten auch mindestens 8 Monate alt sein, ehe sie zur Zucht eingesetzt werden.

Die Haltung der Tiere muss stimmen:
Wenn die Tiere ausreichend Platz haben, sie gesund sind und richtig ernährt werden, ist das schonmal ein gutes Zeichen.

Ein guter Züchter...

● ist engagiert! Er stellt Fragen zum künftigen Heim, führt evtl. sogar eine Vorkontrolle durch.
● steht für Hilfe und Fragen gern zur Verfügung.
● hält seine Tiere nicht in winzigen Buchten.
● hält Weibchen, Jungtiere und Kastraten möglichst gruppenweise.
● kennt sich mit Genetik und der Rasse gut aus.
● verpaart gewissenhaft ausschließlich gesunde Tiere ohne Gendefekte mit Stammbaum.
● gibt dem neuen Halter die Stammbäume und Papiere der Kaninchen mit.
● vermittelt nicht in Einzelhaltung!
● lässt seine männlichen Tiere frühkastrieren.
● vermittelt nicht vor der 10.-12. Lebenswoche. Manche Züchter vermitteln sogar erst mit 14 Wochen.


Kosten für ein Tier vom Züchter

Die Kosten für Kaninchen vom Züchter können variieren.
I.d.R. betragen die Kosten pro Tier zwischen 30 - 80 €.



Tierheim / Notstation


Eigentlich die beste Möglichkeit, sich Tiere zu holen.
Es ist vor allem schön, den armen Hüpfern ein schönes Zuhause zu geben.

Woher stammen die TH-Tiere?


Kaninchen unbekannten Alters, das
im TH Junge bekam

Die Tierheime sind oft voll mit Kaninchen, weil sie den Haltern (oft Geschenk an die Kinder) zu lästig geworden sind, man keine Zeit mehr hat, wenn umzugsbedingt die Haltung nicht mehr möglich ist oder sie stammen aus einer ungewollten Schwangerschaft.
Leider werden immer öfter Kaninchen auch ausgesetzt, sie landen dann als Fundtiere im TH.

Leider wollen viele "Kaninchen-Neulinge" keine ausgewachsenen Tiere, weshalb sie meist Dauergäste im Tierheim sind.
Es gibt jedoch oft Kaninchen in allen Altersklassen.

Man sollte sich natürlich überlegen, ob man unbedingt junge Kaninchen aufnehmen will oder ob auch Tiere in Frage kommen, die schon ausgewachsen sind. Das ist natürlich auch schön, weil ältere Tiere nicht so schnell eine Chance bekommen.

Haltung/Versorgung im Tierheim:




Meistens werden die Kaninchen in großen Gehegen/Räumen gruppenweise gehalten.
Es gibt zwar auch vereinzelt "schwarze Schafe", die die Tiere in Käfigen halten, allerdings ist das seltener der Fall.


Idealerweise bekommen sie immer Frischfutter, Heu und Wasser und keinerlei getreidehaltiges Mischfutter.
Die Gehege sollten immer sauber sein.




Kranke Tiere oder Tiere, die noch unvermittelbar sind, werden i.d.R. in einem separaten Raum in Quarantäne tierärztlich versorgt und gesund gepflegt, ehe sie wieder zur Vermittlung frei gegeben werden.
Das zeichnet ein gutes TH aus.



Bild
Kinderstube: In der Quarantänegruppe leben die Jungtiere
unterschiedlichen Alters mit den adulten Tieren zusammen.



Kompetenz der Tierpfleger

Meist sind für Kleintiere immer bestimmte Ansprechpartner und Pfleger im TH zuständig, die sich gut mit den Tieren auskennen.
Ein gutes TH vermittelt nur in eine artgerechte Haltung ohne Käfig und führt auch Vorkontrollen durch.


Was für Tiere gibt es im Tierheim?

Eigentlich dürften im Tierheim für jeden die geeigneten Tiere dabei sein.
Meistens gibt es die unterschiedlichsten Rassen und Mischlinge in allen Altersklassen, vom Farbenzwerg- und Löwenkopfmischling bis hin zu Zwergwiddern und Riesen ist alles dabei.




Bild Bild Bild


Natürlich gibt es dort auch immer wieder Sorgenkinder, die schwer zu vermitteln sind.
Manche Kaninchen sind Interessen einfach zu alt oder leiden vielleicht nur an einer kleinen Zahnfehlstellung, andere haben Abszesse oder leiden unter Krankheiten und können daher nur schwerer Vermittelt werden.

Die Vorzüge des Tierheims im Überblick:



Ein gutes Tierheim...

● vermittelt kein Kaninchen in Einzelhaltung / Paarhaltung mit einem Meerschweinchen.
● vermittelt erst nach einer Vorkontrolle in artgerechte Haltung mit ausreichend Platz.
● lässt alle Rammler kastrieren oder frühkastrieren.
● vermittelt Jungtiere nicht vor der 10./12. Lebenswoche.
● setzt Neuzugänge/Fundtiere zunächst unter Quarantäne (wg. möglicher Krankheiten etc.)
● pflegt erkrankte Tiere gesund und steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Tierarzt.
● kennt die Tiere und ihren Charakter genau und vermittelt geeignete, harmonische Konstellationen.


Kosten für ein Tier aus dem Tierheim

Im Tierheim werden die Tiere mit einem Schutzvertrag und einer Schutzgebühr vermittelt. Die Gebühr variiert, beträgt aber zwischen ~ 25 - 35€, da für Rammler dann die Kastrationskosten mitenthalten sind.


Die Notstation



Es gibt Notstationen wie z.B. die Organisation "Wir helfen Kaninchen" oder die Kaninchenhilfe mit privaten Pflegestellen, die Notfälle, heimatlose Kaninchen oder Fundtiere aufnehmen und weitervermitteln möchten.
Hier geht es ausschließlich um das Wohl der Tiere, eine Notstation handelt ähnlich wie das Tierheim und kümmert sich um die Kastration von Rammlern und pflegen kranke Tiere ebenfalls gesund.
Für die Vermittlung werden, wie auch im TH, Vorkontrollen durchgeführt und Schutzverträge und Schutzgebühren vereinbart.




Hier gibt es immer wieder Kaninchen, die auf ein schönes, neues Zuhause warten:
Kaninchen von der Organisation "Wir helfen Kaninchen"
Kaninchen aus der Notstation der "Notmeeris"


Ansonsten einfach mal im örtlichen Tierheim vorbeischauen ;)



 
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